Die besten Tipps für einen schöneren Urlaub in Valladolid
Buchen Sie ein Zimmer in einer der alten Patriziervillen rund um die Plaza Mayor; so liegen Bars, Museen und Busbahnhof vor der Haustür. Gehen Sie vormittags auf „tapeo“: Bestellen Sie in jeder Taberna ein Gläschen Verdejo und eine Kleinigkeit – spätestens nach drei Stationen kennen Sie den halben Tresen persönlich. Wer im Frühjahr reist, sollte unbedingt die Prozessionen der Semana Santa erleben; reservieren Sie dafür einen Balkonplatz, damit Sie die Kapuzinerzüge aus der Vogelperspektive verfolgen können. Im Oktober verwandelt die Filmwoche SEMINCI ganze Straßenzüge in Open-Air-Kinos – ein Festivalpass erspart das Anstehen. Und wenn die Sommerhitze drückt, steigen Sie einfach in den Regionalzug: In 35 Minuten sind Sie mitten im Ribera-del-Duero-Weinland und probieren Reserva direkt im Bodega-Gewölbe.
Allgemeine Informationen über Valladolid
Valladolid, heute Hauptstadt von Kastilien-León, zählt rund 300 000 Einwohner und liegt am Pisuerga-Fluss, gut zwei Stunden mit dem Hochgeschwindigkeitszug nördlich von Madrid. Im 16. Jahrhundert residierte kurzzeitig der spanische Hof hier; aus jener Zeit stammen Renaissancepaläste und das frühbarocke Königliche Kolleg San Gregorio. Die Stadt versteht sich als Universitäts- und Verwaltungszentrum, während die umliegenden Ebenen zu den renommiertesten Rotweinregionen Europas gehören. Breite Boulevards, ein enges Netz aus Fahrradwegen und ein zentrales Leihradsystem machen das Erkunden bequem. Dank Flughafen und Autobahnkreuz dient Valladolid außerdem als Ausgangspunkt für Ausflüge nach Segovia, Burgos oder Zamora.
Sehenswürdigkeiten – Valladolid
Fünf Schritte genügen, um in Valladolid von mittelalterlicher Stille zu lebendigem Markttreiben zu wechseln. Renaissance-Höfe verstecken sich hinter schmiedeeisernen Toren, während zwei Querstraßen weiter Street-Art bunte Farbtupfer setzt. Die Plaza Mayor gilt als erste planmäßig angelegte Großplatzanlage Spaniens und wirkt abends besonders eindrucksvoll, wenn Terrassenlichter die Arkaden rosé färben. Kunstliebhaber finden Meisterwerke der kastilischen Holzbildnerei im Nationalmuseum der Skulptur, und wer frische Luft sucht, flaniert unter hundertjährigen Platanen im Campo Grande. Jede Ecke erzählt Geschichte – Sie müssen nur stehen bleiben und hinsehen.
- Colegio de San Gregorio (Museo Nacional de Escultura) - Gotik trifft Frührenaissance: hinter einer märchenhaften Fassade warten Polychrom-Skulpturen von Berruguete bis Juni, kommentiert in audiovisuellen Stationen.
- Plaza Mayor & Mercado del Val - Der weiträumige Platz bildet das Herz der Stadt; gleich daneben bietet die gusseiserne Markthalle moderne Gourmet-Stände und klassische Jamón-Händler.
- Casa de Cervantes & Campo Grande - Schriftstellerhaus mit originaler Schreibstube, danach wenige Schritte zum Stadtpark mit Pfauen, Ententeich und nostalgischer Bibliothekspavillon.
Interessante Fakten über Valladolid
Philipp II. ordnete 1561 an, dass alle Plätze des späteren spanischen Imperiums nach dem Vorbild der hiesigen Plaza Mayor gestaltet werden sollten – ein Architekturschema, das bis nach Lima oder Manila ausstrahlte. Ludwig van Beethoven widmete die Ouvertüre „Die Geschöpfe des Prometheus“ einem Mäzen aus Valladolid, der auf einer Grand Tour 1799 nach Wien kam. Mit dem „Pingüinos“ richtet die Stadt jeden Januar das größte Winter-Motorradtreffen Europas aus; bis zu 35 000 Biker campieren dann bei Minusgraden vor den Toren und wärmen sich an Ribera-del-Duero-Glühwein. Und wer meint, Tapas seien nur Häppchen: Beim nationalen Pincho-Wettbewerb im November kämpfen Küchenchefs um eine Bronzegabel – das Siegerhäppchen verschwindet meist in einem einzigen Bissen, kostet aber bis zu fünf Euro.
Valladolid – Beste Reisezeit
Das Klima ist kontinental: heiße Sommer, kalte aber meist trockene Winter und ein lauer, blühender Frühling. Wer milde Tage schätzt, steuert die Stadt außerhalb der Hauptferien an – dann sind Plätze nicht überfüllt, doch die Terrassen schon geöffnet. Kulturhungrige richten ihre Reise nach dem Festkalender aus, denn Prozessionen im April und Filmgalas im Oktober füllen Hotels rasch. Weinfreunde wiederum genießen im September die Leseatmosphäre in den umliegenden Bodegas. Und selbst im Januar lohnt sich ein Stopp: Die klare Winterluft lässt Fassaden wie frisch gereinigt erscheinen.
- Ende März – Mitte April – 14 – 20 °C, spektakuläre Karfreitagsprozessionen, Mandelblüte in den Parks und angenehme Temperaturen für Stadtrundgänge.
- Mitte September – Ende Oktober – 18 – 24 °C, Weinlese in der Ribera del Duero, Volksfest „Feria de la Virgen de San Lorenzo“ und Internationale Filmwoche SEMINCI.